In diesem Beitrag dreht sich heute alles rund um den Holunder.

Ich verrate euch was ihr alles beim Sammeln von Holunder beachten solltet, welche wertvollen Inhaltstoffe darin stecken und wie ihr aus den Blüten ganz einfach einen lecken Sirup herstellen könnt.

 

Hier ein paar Fakten zum Holunder:

Name: Holunder (Sambucus nigra)

Familie: Moschuskrautgewächs (Adoxaceae)

Volksname: Holler, Hollerbusch, Holderbusch, Holderstock, Schwarzer Holunder

Standort: jeder Boden, Sonne bis Halbschatten, an Hausmauern (wächst gerne in menschlicher Nähe), an Wegrändern, Auwäldern,

Verwendete Teile: Blüten und Beeren (schwarze Früchte),
früher wurden auch Wurzeln, Rinde und Blätter verwendet

Sammelzeit: Blüte von Juni bis Juli
Beeren August bis September

Inhaltsstoffe: Rutin, ätherisches Öl, Gerbstoffe, Flavonoide, Phytosterine, Cholin, Schleimstoffe, Vitamine, Mineralien,…

Eigenschaften: schweißtreibend, blutreinigend, hustenlindernd, Immunstärkend, gut bei fieberhaften grippalen Infekten und bei trockenem Husten sowie bei Nebenhöhlenentzündungen.

Das sind nur ein paar spannende Dinge rund um den Holunder. Er ist wirklich eine tolle, wertvolle Pflanze die früher auch als „Apotheke der Bauern“ bezeichnet wurde, da man den Holunder für vieles verwenden kann.
Vor allem bei Krankheiten, die mit dem Immunsystem zu tun hatten oder bei grippalen Infekten wurde schon früher gerne zum Holunder gegriffen.

Damals hat man noch alle Teile vom Holunder verwendet. Mittlerweile werden hauptsächlich nur mehr die Blüten und die reifen „Beeren“ (es sind eigentlich Steinfrüchte) verwendet.

Die anderen Teile des Holunders sind giftig!
Wenn man sie jedoch verwenden will, muss man das daraus zubereitete Produkt auf mindestens 80°C erhitzen, damit die Giftstoffe verloren gehen.

Für das heutige Rezept benötigen wir die Blüten, die keine Giftstoffe enthalten, und deshalb super für Sirup und Co. verwendet werden können.

Übrigens schmecken die Blüten auch super lecker, wenn man sie durch einen Teig zieht und in der Pfanne mit etwas Öl herausbackt. Das Rezept für die sogenannten „Hollerkiachl“ findet ihr bereits auf meinem Blog.

Hier kommt ihr gleich zum Rezept: Hollerkiachl
Nachmachen lohnt sich!!

Neben Sirup und Hollerkiachl verwende ich die Blüten auch gerne für meinen Erkältungstee. Hierfür sammle ich die Blüten an einem sonnigen Tag und lasse sie trocknen.
Die getrockneten Blüten werden dann für den Winter in einem Glas aufbewahrt und bei Bedarf mit heißem Wasser als Tee aufgegossen.

Der Tee eignet sich auch super als Badezusatz bei Fieber und grippalen Infekten.

Auch zum Räuchern können die getrockneten Blüten  verwendet werden.

Die frisch gepflückten Blüten können auch in eine Karaffe mit Wasser gegeben werden und nach ein paar Stunden als „Infused Water“ genossen werden.

Das sind jetzt nur ein paar tolle Möglichkeiten, die ihr mit den Holunderblüten machen könnt. Wenn es die Zeit zulässt verrate ich euch gerne noch mehr Anwendungen mit dem Holunder.

 

Bevor wir nun zum Rezept für den leckeren Holunderblütensirup kommen, habe ich euch hier noch die wichtigsten Punkte die ihr beim Sammeln beachten solltet zusammengefasst.

Einen ausführlichen Beitrag rund ums richtige Sammeln von Wildkräutern und was ihr dabei alles beachten solltet findet ihr bereits in diesem Beitrag: Löwenzahnsirup.

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Hier nochmals eine Zusammenfassung davon für euch:

Sammelzeitpunkt:
Am besten an einem sonnigen, trockenen Tag sammeln, vor allem wenn ihr die Pflanzen später trocknen wollt.
Nach einer Regenperiode am besten ein paar Tage warten, ansonsten können eure Kräuter zu schimmeln beginnen.
Die Blüten werden am besten an einem sonnigen Tag um die Mittagszeit gesammelt.

Auch die Blüten sollten nicht gewaschen werden, denn dann werden die wertvollen Pollen etc. ausgespült.
Dafür am besten die Blüten im Freien auf ein sauberes Geschirrtuch auflegen und mit einem weiteren Geschirrtuch abdecken. So können alle Insekten die sich noch in den Blüten versteckt haben davon kriechen.

Also egal ob für Sirup, zum Trocknen für den Tee oder sonstiges; Es empfiehlt sich, die Blüten an einem unbelasteten Standort an einem trockenen Tag zu sammeln und nicht zu waschen.

Immer nur gesunde Pflanzen ernten die gut aussehen.
Befallene, angebissene oder schmutzige Pflanzen besser stehen lassen.

Außerdem bitte immer nur so viel sammeln wie ihr auch wirklich benötigt und genug für Insekten und Co. stehen lassen!!!

Außerdem:

  • Bitte nur die Kräuter sammeln die ihr auch zu 100% richtig bestimmen könnt!! (auch die Holunderblüte kann mit dem giftigen Zwergholunder verwechselt werden)
  • Nur so viel Kräuter sammeln wie ihr auch wirklich benötigt
  • Nicht alles an einem Platz sammeln
  • Immer etwas von der Pflanze stehen lassen, damit sie sich vermehren kann und ihr so ein Leben lang von ihr profitieren könnt. (Auch die Bienen und Insekten freuen sich, wenn für sie auch was stehen bleibt)

„Indianisch sammeln“ so haben wir das in unser Ausbildung zur Kräuterpädagogin immer genannt. Das heißt wenn ihr die obigen Punkte beachtet, wird nach dem Verlassen eures Sammelorts niemand merken, dass ihr da wart.

 

Wenn ihr die oben aufgezählten Schritte beachtet, steht auch nichts mehr im Wege und ihr könnt euch euern eigenen Sirup machen.

Wie´s geht verrate ich euch gleich hier:

Übrigens eignet sich der Sirup perfekt als erfrischendes Sommergetränk (z.B.: mit Zitrone, Minze Wasser und Eiswürfel). Auch zum Süßen kann er verwendet werden.

Aufgrund der Haltbarkeit nehme ich für den Sirup normalen Zucker und verwende den Sirup einfach sparsam.
Ihr könnt den Sirup auch mit Birkenzucker herstellen, jedoch ist er dann nur begrenzt haltbar.

Holunderblütensirup

Zutaten:

3 L Wasser

1,5 kg Zucker

30 Holunderblütendolden

3 bio Zitronen

Zubereitung

Das Wasser und den Zucker in einen großen Topf geben und so lange erhitzen, bis sich der Zucker komplett aufgelöst hat.

Anschließend die Zitronen gut abwaschen, in Scheiben schneiden und mit den Holunderblüten in die Zuckerlösung geben.

Das Ganze gut aufrühren und für 2-3 Tage zugedeckt ziehen lassen. Dabei immer wieder aufrühren.

Nachdem der Sirup gut durchgezogen ist kann er abgeseiht werden.

Den Sirup ein weiteres Mal erhitzen und noch in heißem Zustand in sterile Glasflaschen (die Flaschen vorher gut auskochen) abfüllen und gut verschließen.

Die Falschen mit einem Etikett beschriften und kühl und dunkel lagern.

Nach dem öffnen den Sirup im Kühlschrank aufbewahren und alsbald aufbrauchen.

 

Tipp:
Wer das Ganze aufgrund der Inhaltsstoffe, die dabei zum Teil verloren gehen, nicht erhitzen will, kann den Sirup auch einfrieren oder die Zuckermenge verdoppeln und etwas Zitronensäure hinzufügen.

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