In den letzten Jahren hatte ich immer ein kleines Gemüsefeld gemietet, wo ich mein eigenes Gemüse angebaut habe. Heuer geht sich das aus verschiedenen Gründen leider nicht aus.
Trotzdem kommt bei mir täglich frisches Gemüse auf den Teller, das ich heuer zwar nicht aus eigenem Anbau, aber dafür Großteils von Bauern aus meiner Region beziehe.

Beim heutigen Rezept liegt die Müllvermeidung und die Resteverwertung im Fokus.
Beides sind Herzensthemen von mir, die mir super wichtig sind. Deshalb kommen jetzt noch ein paar Worte dazu, bevor es zum Rezept geht.

Die Zutaten habe ich für dieses Rezept Großteils vor dem Müll gerettet und sogar geschenkt bekommen, da sie irgendwelche „Makel“ hatten und deshalb nicht für den Verkauf geeignet waren.
Irgendwelche Druckstellen, krumm gewachsen oder keine schöne Schale. Der Brokkoli war schon kurz vor dem Aufblühen und der Fenchel am Strunk etwas braun.
Für mich alles keine Gründe warum dieses Gemüse nicht auf meinem Teller landen kann, aber durch die Makel ist das Gemüse für den Handel leider unbrauchbar. (schließlich will jeder das schönste haben)

Die Konkurrenz bei Gemüse ist da ja relativ stark. Sobald ein Gemüse besser aussieht wie das andere bleiben leider die nicht so schönen auf der Strecke.
Mit diesem Beitrag möchte ich euch ein wenig die Augen öffnen und euch von den inneren Werten erzählen. Wie bei uns Menschen, darf man nicht immer von der Optik ausgehen, denn es steckt in uns noch viel viel mehr als eine schöne Fassade. Außerdem ist jeder schön so wie er ist… aber das gehört jetzt weniger hier her.

Was ich aber damit sagen will: Auch wenn ein Gemüse nicht so schön aussieht, zählen die inneren Werte und die sind gleich wie bei einem der EU-Norm entsprechenden Gemüse.
Alle strotzen so vor Vitaminen, Nährstoffen, Mineralstoffen und Ballaststoffen. Also wieso nicht mal zu einem nicht so schönen Stück Gemüse greifen und es so vor dem Müll (verderben) retten.

Jedenfalls kam es super bei den Bauern (oder im Supermarkt) an, als ich nach nicht so schönem Gemüse gefragt habe. So gut sogar, dass ich den Großteil sogar um sonst oder vergünstigt bekommen habe.

Für das heutige Rezept kann man also all das Gemüse verwenden was man entweder noch zu Hause hat, oder irgendwo vor dem verderben retten konnte. Ihr könnt all das nehmen, was ihr gerne mögt und müsst euch nicht 1:1 an mein Rezept halten.

Ich verwende am liebsten Bio Gemüse. Da kann man auch bedenkenlos die Schale mitverwenden und so hat man noch weniger Abfall. Außerdem spare mir so auch noch das schälen.

Wusstet ihr zum Beispiel, dass ihr auch die Blätter vom Brokkoli mitessen könnt? Oder die von den Radieschen? Die Radieschenblätter verwende ich zum Beispiel sehr gerne für den Salat, wie in diesem Rezept: Wildkräutersalat mit essbaren Blüten. Auch das Grün von Karotten und Fenchel kann super mitverarbeitet werden. Gewöhnt euch einfach an das Ganze nicht gleich wegzuwerfen sondern noch etwas damit zu machen.

Macht es so wie ich bei meinem heutigen Rezept, das neben dem geretteten Gemüse auch noch wenig Abfall produziert, da ich so gut wie alles mitverarbeitet habe.

Hier kommt nun das Rezept für euch indem ich euch zeige, was ich mit dem ganzen Gemüse tolles gezaubert habe.

Viel Spaß beim Nachmachen und ich freue mich sehr, wenn ich euch ein wenig mit dem Thema Müllvermeidung und Lebensmittelrettung anstecken konnte.

Dazu könnt ihr mir in den Kommentaren auch gerne erzählen was ihr so macht, um unser Welt etwas Gutes zu tun.

P.S.: Denke beim Einkaufen zum Beispiel immer an deinen eigenen Gemüsebeutel und Einkaufstasche, denn es sind oft die kleinen Dinge im Leben die den Unterschied machen.
Außerdem versuche ich wenn möglich alles ohne Pastikverpackung zu kaufen, um so auch dort etwas Müll zu vermeiden.  Denn das meiste Gemüse hat schon von Haus aus eine natürlich Verpackung und muss deshalb nicht nochmals verpackt werden.

Nun aber zum Rezept.
Ich wünsche euch ein gutes Gelingen und viel Freude damit.

Sonnige Grüße,
Stefanie von kitchen-corner

Low carb Reis mit Gemüse

Zutaten für 3-4 Personen:

Für den Blumenkohlreis:

400g Blumenkohl (inkl. Stängel)

1 Zwiebel

150 ml Wasser

1 EL Suppenwürze

Kurkuma, Pfeffer, Gewürze und Kräuter die ihr gerne mögt

Sowie das Grün vom Fenchel

Für das Gemüse:

½ Broccoli (inkl. Stängel und ein paar Blätter)

Sowie Blätter vom Karfiol

1 Fenchel

1 Zucchini

2 Karotten

2 Jungzwiebel

Sojasauce (ich verwende dafür gerne die weizenfreie Tamari aus dem Reformhaus)

Kokosöl

Gewürze

Currypaste (optional)

Zubereitung

Den Brokkoli blanchieren, dafür den Brokkoli waschen und in Röschen teilen. Den Stängel schälen und kleinschneiden. Den Brokkoli + den Stängel in einen Topf mit Salzwasser geben und bissfest kochen, danach den Brokkoli kalt abspülen.

Das Gemüse waschen und in mundgerechte Stücke schneiden.
In einer Pfanne das Kokosöl erhitzen und das ganze Gemüse von allen Seiten anbraten.

Das Ganze mit der Sojasauce ablöschen und auf niedriger Stufe weiter dünsten bis das Gemüse bissfest ist.

In der Zwischenzeit kann der Kafriolreis hergestellt werden.
Dafür den Karfiol waschen und mit dem Messer oder einem Küchengerät zerkleinern bis er die Größe von Reis bzw. Couscous hat.
Hier kann man den Stängel auch mitverwenden, dafür den Stängel einfach schälen und ebenso zerkleinern.

Den Zwiebel schälen, würfeln und in einem Topf mit Kokosöl goldgelb anbraten.
Danach kann der Karfiolreis dazugegeben werden. Alles gut anbraten und immer wieder aufrühren. Zwischendurch auch das Gemüse nicht vergessen etwas zu wenden!!

Nun können noch die Blätter vom Brokkoli und Karfiol mitverarbeitet werden. Dafür die Blätter etwas kleinscheiden und zum Gemüse in die Pfanne gegeben. Das Ganze dafür einfach etwas mitbraten. Nach Bedarf kann auch noch etwas Wasser oder Sojasauce dazugegeben werden und alles mit den Gewürzen gut abschmecken.

Zurück zum Karfiolreis:
Den Karfiol nun mit dem Wasser und der Suppenwürze ablöschen.
Das Fenchelgrün kleinscheiden und mit den restlichen Gewürzen zum Karfiolreis geben, alles gut abschmecken und noch auf niedriger Stufe ein wenig nachziehen lassen.

Anschließend alles gemeinsam auf einen Teller anrichten und genießen.

Für die extra Portion Eiweiß passt auch noch gut ein Stück Tofu oder Kichererbsen dazu.

Ich wünsche euch ein gutes Gelingen und lasst es euch schmecken

Eure Stefanie
von kitchen-corner

Hier habe ich noch ein weiteres Rezept für einen leckeren sommerlichen Brokkoli-Rohkostsalat für euch, bei dem ich auch wieder den Stängel mitverarbeitet habe.

https://www.natur-purpur.at/2018/10/14/brokkoli-quinosalat/

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